Wer suchet, der findet auch im Corona-Jahr 2020 einen weiteren Wettkampf :
So den Leinetal-Ultra, der zwar auch vom geplanten Mai-Termin auf Oktober
verschoben wurde, aber nun mit 46 Teilnehmern und sogar normalen
Verpflegungspunkten stattfand !
Der Lauf über 66 km mit 1800 Höhenmetern findet zwar in Erhebungen
von nur 120m bis 375m statt, aber wenn man diese Differenz auf steilen
Trampelpfaden zigfach erklettern muss
(siehe hier im Streckenpfad), schlaucht das schon.
Dafür wird man mit Sehenswürdigkeiten wie zwei Burgen, einer
Bunkeranlage, einer abenteuerlichen Bachdurchquerung, Steinbrüchen,
einem Soldatendenkmal und fantastischen Aussichtspunkten belohnt.
Die Burgruine Hardenberg bei km 13,4 erreichen wir erst um 8:57h *1
Wir laufen im 270-Grad-Bogen um die Burgruine, die auf einer Sandsteinfelsnase steht *1
darunter befindet sich ein grosser Reiterhof *1
Vom Ablauf und meinem Foto-Handicap ...
Gestartet wurde um 7:38h am Kartoffelhof Köter im beschaulichen Dorf
Hillerse. Auf der Homepage stand nur "Orientierungslauf" - dass weitgehend
markiert ist, wusste ich bis zum Start nicht. Daher lief ich wieder mit
Rucksack, um Streckenkarten, Handy, Jacke und Eigenverpflegung dabei zu haben.
Doch schon beim Zickzack ab km 5 wurde klar, dass hier kein hohes
Durchschnittstempo erzielbar ist und man unbedingt neben Läufern mit
Navi bleiben muss, wenn man sich nicht ständig verlaufen will.
Nach atemberaubender Aussicht am Eulenberg (km 6,5) und steilen Pfaden durch
Brennnesseln und Kletten folgte ein angenehmer Hohlweg, die Querung des Ortes
Bishausen bis man mit der Burg von Nörten-Hardenberg das erste Highlight
sah !
Das war Anlass, für ein paar Fotos mein Handi aus dem Rucksack zu holen.
Auch wenn das jedesmal 2 bis 3 Minuten vom Auspacken, bis zur Bereitschaft
des lahmen Geräts und dem Verstauen kostete ! Nach Defekt meiner
bisherigen 2 Minikameras hatte ich mir zwar eine neue bestellt und Amazon
hatte die Lieferung zum Mittwoch vorher zugesagt, doch die wurde an falsche
Adresse und dann wieder zurück gesendet und nicht nochmals an mich
(war das alles Fake und gar nicht lieferbar ?).
Noch ein Foto vom Pfad um den Sandsteinfelsen, dann Handi wieder im Rucksack verstauen *1
Wir erreichen die Burg Plesse bei km 21,3 um 9:53h *1
Fleissige Helfer am VP2 auf der Burgterasse mit Aussicht übers Leinetal *1
Etwa einen km danach hatte ich die ersten meiner 4er-Laufgruppe wieder
eingeholt. Kurz danach folgte VP1 an einer Strasse, den der Veranstalter
übernahm, dann der Hopfenberg, wo ich einen Abzweig auf den Trampelpfad
verpasste und etwa 300m bis 400m extra lief.
Wieder gemeinsam mit den anderen erreichten wir die Burg Plesse und ich packe
wieder zum Fotografieren aus. Da die Anderen sich auch am dortigen VP2
aufhalten, verliere ich keine Zeit. Die schönsten Fotomotive wie
Burgtore kommen jedoch erst beim Abgang, als ich mein Handi schon wieder
verstaut hatte.
Bei einer Pinkelpause kurz danach verliere ich den Anschluss an meine Gruppe
und prompt verlaufe ich mich wieder, so dass ich die folgende Schleife von
hinten hochlaufe. Im Bereich von Bovenden erreichen uns weitere Läufer,
die jedoch bereits bei der Bunkeranlage wieder abreissen lassen.
Nach Lenglern kommt die zeitraubende Querung eines tief eingeschnittenen
grossen Baches und kurz danach VP3 bei km 37,3. Lutz, Thomas und Olaf
verlassen VP3 vor mir, dann ich und mit Abstand Peter
(siehe hier im Video
ab 8:03min, ebenso VP1 ab 1:20, Ziel ab 12:35).
Im kontinuierlichen Anstieg bei Asche brauche ich die erste
konditionsbedingte Gehpause. Anschliessend im Wald, am Campingplatz, VP4
und bis Hardegsen laufe ich mit Peter.
Unter der Brücke übersehen wir den möglichen Abzweig nach
rechts. Linksrum erscheint mir falsch, da ich vom Kartenstudium eine Nase
nach rechts im Kopf hatte. Ich hole die Karte raus, wir gehen zurück
und finden sogar eine Markierung - es war also unsere Schuld !
Am Steinbruch Lutterhausen bei km 49 um 13:11h *1
Das Soldatendenkmal am Wahrberg bei km 64 *1
das Ziel ist unten im Tal schon sichtbar *1
Im Anstieg zum Steinbruch treffen wir auf die anderen 3, die sich trotz
Navi verlaufen hatten. Dann lasse ich die Gruppe ziehen, gehe und hole
mein Handi heraus. Ebenso gehe ich oben auf dem langen Kammweg grosse Teile.
Hier ist es so schön, dass ich noch viel fotografieren könnte,
aber ich will nicht zu viel Zeit verlieren.
Bergab auf der Wiese nach dem Kammweg wird hinten ein Verfolger sichtbar,
der mich dann auch am üppig bestückten VP5 bei km 55,3 überholt.
Das Buffet dort bietet eine riesige Auswahl incl. Garnelen (!), Mohrenköpfe,
MonCherie und Kaffee, aber wer will sich so lange aufhalten ? Unten in
Moringen kommt ein starker Regenschauer, aber ich bin unterm Blätterdach
weitgehend geschützt. Mit dem Wetter hatten wir Glück, dass an
diesem Samstag zwischen zwei Regenzonen ein schmales blaues Band durchzog !
Etwas später nach km 60 kann ich mich glücklicherweise dank meines
vorherigen Kartenstudiums erinnern, dass man die Bachseite wechseln muss.
Bei der Brücke sind keinerlei Markierungen und es haben sich sogar
Läufer mit Navi verlaufen !
Es folgt die Autobahnquerung und dann der letzte Berg. Dort bin ich mir
sicher, meinen 7. Gesamtplatz halten zu können und hole nochmals Handi
und etwas zu Trinken aus dem Rucksack.
Sonnenschein auch im Ziel *1
Die Scheune lädt noch zum Zusammensitzen ein *1
Siegerehrung vor der Scheune des Kartoffelhofs *1
So erreichte ich den 7. Platz in 7:41h, was sogar noch mit einem Sachpreis
belohnt wurde und wundere mich, dass die Abstände nach vorne nicht noch
grösser sind (Siegerzeit von Jakuboski Bent 7:13h). Die Veranstaltung
ist sehr empfehlenswert und es muss hervorgehoben werden, dass der
Organisator Stefan Opitz die Preise ohne Sponsoren selbst bezahlte !
Zusätzlich gab es für jeden auch noch ein Kartoffelpäckchen !
Danke für die Veranstaltung in Corona-Zeiten, das üppige Buffet
an VP5, das fleissige Helferteam und dass ich hier wieder eine neue und sehr
abwechslungsreiche Landschaft kennenlernen konnte ! Nur die Markierungen
sollten noch einheitlicher nach dem Grundsatz Vorankündigung +
Kreuzungs- + Bestätigungsmarkierung erfolgen.
Meine Leistung war besser als beim
Odenwälder HW19 5 Wochen zuvor,
wo ich noch mehr Gehpausen benötigte, was nach 2 Jahren mit nur 1 mal
Training je Woche auch kein Wunder ist. Hinterher habe ich diesmal keine
akuten Kniebeschwerden, jedoch zwei Tage heftige Schmerzen in den
Hüftgelenkspfannen.