Werratal-Ultratrail

Wanfried, 25.09.2021

Schon im Februar fand ich diesen Lauf und meldete mich aufgrund der interessanten Strecke sofort an. Teile der Strecke kannte ich nämlich schon von einer Radtour durchs Werratal, von Draisinenfahrten ab Lengenfeld (sehr empfehlenswert !!), sowie vom Kanupaddeln von Creuzburg bis Treffurt.
Zur Anmeldung musste man auch noch nicht überweisen, sondern erst im Sommer. Etwas unprofessionell erschien dann, dass die Veranstaltungshalle wegen der Bundestagswahl ins Schmirgelwerk ohne Duschen umgeplant werden musste und sich dadurch die ursprünglich anvisierten Startgebühren erhöhten. Aber sonst war alles bestens.


Vorm Start : Morgendliche Idylle am Werrakanal in Wanfried *1


Bereits nach 5 km am Plesseturm 310 Höhenmeter überm Startort Wanfried *1


Das Draisinenbahn-Viadukt in Lengenfeld unterm Stein (ca. km12) *1


Erlebnis !

Durch wunderschöne Landschaft bei Traumwetter lief ich dann an diesem Samstag über 73 km mit 2400 Höhenmetern. Die anspruchsvolle Strecke ( Streckenpfad siehe hier) bot Sehenswürdigkeiten wie zahlreiche Türme, Aussichtspunkte auf Felsen oder das Draisinenbahnviadukt von Lengenfeld. So schoss ich unterwegs ca. 60 Fotos.
Zum Glück musste man doch nicht wie angekündigt per GPX-Track navigieren, was auf diesen kleinen Pfaden zu vielen Verlaufern geführt hätte. Sondern es war komplett und aufwendig markiert. Nach einem Verlaufer bei km 10, der mich einen bis dahin schon herausgelaufenen Vorsprung von 200m kostete, gab es dann keine weitere Unsicherheit mehr.


Einholen des bereits Abgehängten in Lengenfeld, wo gerade Draisinen geschoben werden *1


Fotopause an der Faulunger Schramme (km 28) : nochmals Blick auf Lengenfeld *1


kurz nach VP 2 : Grenzturm am Kolonnenweg bei km 35 *1


Sportlicher Verlauf ...

Bis km 28 sogar noch führend wurde ich erstmals beim Fotografieren an der Faulunger Schramme überholt. Bei km 39 den steilen Abhang ins Werratal gehend (früher wäre ich sowas runtergebrettert - heute mit kaputten Knien verliere ich die meiste Zeit sogar bergab !) hörte ich plötzlich Gespräche hinter mir. Dann am 3. Verpflegungspunkt in der Hütte hinter Heldra bei km 42, wo ich mich bei heisser Wurst mit Senf und Bier länger aufhielt, überholten mich diese zwei sowie letzlich nochmals laufend eine 3er-Gruppe bei km 55. So erreichte ich den 7. Platz in 9:48h in diesem familiären Lauf mit nur 21 Startern.

Verpflegung

Die war sehr umfangreich. Vor dem Start gab es Frühstück, was sehr sinnvoll ist. Am VP1 neben dem Üblichen auch auch Berliner, am VP2 belegte Brote, am VP3 heisse Wurst und dann folgten noch zwei unbemannte VPs. Bei dem warmen Wetter trank ich an mehreren VPs über 0,5 Liter in kurzer Zeit. Im Ziel gab es noch umfangreiches warmgehaltenes Essen. In dieser Auswahl und Menge wäre es nicht notwendig gewesen, denn Läufer erwarten doch nicht viel !
Fazit : Karnickelköpfe sind gut für die Regeneration !


Nach vielen Treppen am Aussichtsturm Heldrastein (km 45) *1


Aussicht vom Heldrastein auf Treffurt *1


km 67 : "Auer Blick" auf Eschweges Leuchtberge, den Werratalsee und den hohen Meissner *1


Wie letztes Jahr war es wieder notwendig, in einem Vorbereitungswettkampf meine Ausdauerfähigkeiten zu steigern. Diesmal beim Südthühringentrail ab Suhl 2 Wochen zuvor, wo ich statt der ausgebuchten 47km-Strecke die 65km mit DUV-Ultratrail-Meisterschaft und Start um 5 Uhr laufen musste. Nach mehr als 3 Jahren mit nur 1 mal Training je Woche reduziere ich durch Gewöhnung die benötigten Gehpausen. Tat mir nach Suhl noch rundum alles weh, war ich nach Wanfried nur etwas erschöpft.

Laufberichte Thomas Herget, LG Fulda

Bildlegende :
*1 : unterwegs geschossene Bilder von der Crazepony-Micro-Kamera